Mit das Schönste am Surfen: Jeder kann es lernen. Raus aus dem hastigen Alltag, rein in den Neoprenanzug und rauf aufs Brett. Nach einer kleinen theoretischen Einführung an Land und ein paar Übungen, um deinen Körper aufzuwärmen, geht es auch schon los. Du musst nicht der sportliche Allrounder sein oder der durchtrainierte Fitnesstyp. Das Surfbrett schnappen und etwas lernen kann jeder. Ich kann mich noch ganz genau an meinen ersten Gang mit dem Board in den Atlantik erinnern. Die ersten Meter liegend auf dem Brett und dieses unglaubliche innere Glück. Es geht nicht darum, der oder die Beste zu sein oder die meisten Wellen zu reiten. Am Anfang wirst du lernen, wann es sich überhaupt lohnt, das Surfbrett in die Hand zu nehmen und was der Unterschied ist zwischen Weißwasser und grünen Wellen. Du wirst lernen, wo du am besten rauspaddeln solltest und wie du überhaupt paddeln musst. Du wirst ein Gefühl für deinen Körper auf dem Brett bekommen und du wirst bereits am zweiten Tag merken, wie sehr du all das Erlernte vom ersten Tag verinnerlicht hast.

Die pinke Schnur… ja, das ist „mein Board“

Am zweiten Tag fühlst du dich schon fast wie ein Surfer, auch wenn du noch kein einziges Mal wirklich auf dem Board standst. Du weißt, welches Board du bekommst, wie du dich warm machen musst und wo du hinaus paddeln kannst. (Ich persönlich hatte immer das gleiche Baord. Es hatte hinten eine pinke Schnur, an der die Boardleash befestigt war, und es war „mein Board“.) Es ist unglaublich, wie viel wir bereits am ersten Tag gelernt hatten und wie selbstverständlich wir am zweiten Tag die meisten Dinge schon taten. Nun hieß es einfach „üben, üben, üben“. Nach den Wellen im Liegen sollte der nächste Schritt folgen. Das Aufstehen! Für viele ist das ja morgens im Bett schon schwierig, draußen im Atlantik auf einem wackligen Board ist das aber noch ein Zacken schärfer! Aber nichts ist unmöglich.

Ahhhh, ich stehe!

Und plötzlich stehst du auf dem Board und reitest deine erste Welle. Wahrscheinlich nur 2m, gefühlt bist du jedoch Kelly Slater. Ich werde es nie vergessen. Und es war wundervoll diese erste Welle zusammen mit den anderen auf dem Wasser zu erleben. Ich schrie vor Freude und die anderen klatschten Beifall und lachten. Es war ein wundervolles Gefühl. Die Welle, neu gefundene Freunde, die sich mit dir freuen und ein unglaubliches Gefühl von Glück.

Tief durchatmen

Surfen ist mehr als ein Sport. Es wird deine Einstellung Dingen und Menschen gegenüber ändern. Es wird deine Seele berühren. Du wirst lernen, dass sich Geduld auszahlt und du wirst tiefer durchatmen, als jemals zuvor.